Mehmet Kılıç führt „Haben oder Sein“ auf
In dem Stück diskutieren berühmte Philosophen darüber, wie die Erde vor dem Kollaps zu
bewahren sei
■ Bad Kreuznach.In vollem Gange sind die Proben für das Theaterstück „Haben oder Sein”
des Bad Kreuznacher Autors Mehmet Kılıç. ln seinem neuesten Stück setzt sich der
renommierte Autor rnit der Philosophie des herrschenden Systems auseinander, das mit
seiner auf Materialismus ausgerichteten Denkweise das Leben auf unserer Erde zu
zerstören droht.
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Wie dies noch abgewendet werden und wie eine mögliche Lösung für die Probleme der
Menschheit aussehen könnte, dariiber diskutieren im Stück große Philosophen der
Geschichte. Sokrates, Platon, Aristoteles und John Locke, der Vordenker des Liberalismus,
diskutieren zusammen nnt Albert Einstein, Karl Marx, Immanuel Kant sowie Otfried Höffe,
dem einzigen noch lebenden Denker aus diesem Kreise. In der antiken Stadt Ephesus
treffen sie sich zu einer Konferenz. lhr Thema: „Das Leben auf der Erde steht vor dem
Ende! Was tun?“. Es gilt, Empfehlungen für gangbare Lösungen zu erarbeiten und den
Menschen an die Hand zu geben. Diese sollen dann in der Lage sein, die Erde vor dem
Kollaps zu bewahren. Da jedoch jeder der Denker seine eigene Sichtweise durchsetzen
möchte, gerät die Debatte in eine Sackgasse, Da folgt ein entscheidender Denkanstoß.
Gier und die Sucht, immer mehr haben zu wollen, führe letztlich in die Katastrophe,
verdeutlicht Ana aus dem Publikum heraus, die im Stück die Universalität verkörpert.
Sie verweist auf die Hauptursache des Problems und zeigt den Philosophen den sinnvollen
Weg zu einer neuen Weltordnung, in der nicht das „Haben”, sondern das „Sein“ im
Mittelpunkt des Denkens stehen sollte. Von den Philosophen nicht wahrnehmbar, sondern
nur zum Publikum gewandt, kommentieren auch eine „Obdachlose“ und eine „Studienabbrecherin”
den Diskurs der Philosophen. In seinem Theaterstück würden solche interaktiven Aktionen
sowie Stilmittel der Reaktion, Interpretation und einer wirksamen Körpersprache
effektvoll eingesetzt, erläutert Autor Kılıç.
Derzeit sei die Welt geprägt von einem „wahnsinnigen Konkurrenzkampf“ und der Denkweise,
immer nur und vor allem immer mehr besitzen zu wollen. „Hierbei werden die Menschen, aber
auch alle anderen Lebewesen der Mutter Natur als Materialien für einen sinnwidrigen Kampf
benutzt, der die Erde zu zerstören droht“, erläutert Kılıç. Diesen Wahnsinn gelte es, zu
verhindern. Daher miisse letztlich das „Sein“ als entscheidende Lebensphilosophie gesehen
werden, mit der die Glückseligkeit der Menschen, Tiere und Pflanzen auf der Erde erlangt
werden könne, betont Mehmet Kılıç. Seine Überzeugung teilen die 14 Darsteller der
Theatergruppe des Friedensvereins „Hand in Hand“, Mit dem Stück „Haben oder Sein” wollen
sie ihren Beitrag leisten, ein würdiges Dasein für alle Lebewesen auf diesem Planeten zu
ermöglichen.
Premiere des Stücks ist am Freitag, 16. Mai, um 19 Uhr. Eine weitere Vorstellung ist am
Samstag, 17.Mai, um 19 Uhr, jeweils im Haus des Gastes, Kurhausstraße 22 bis 24. Der
Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 5 Euro. Der Kartenvorverkauf ist im Buchladen „Leseratte”,
Kreuzstraße 28, bereits gestartet.