Im letzten Atemzug
Komm
Öffne
Den Wassern
Die Schleusen!
Öffne
Sie
Ihnen
Mit Verstand
Und
Bringe so
Wüsten dazu
Sich
In Gärten zu verwandeln
In Gärten
Voller Rosen
Voller Nelken
Komm
Pflanze
Quittenbäume
Aus deren Grün
Die Spatzen singen sollen
Und
Dann
Sollen
Die Wüsten
Zum Leben erblühen
Sollen
Die glühenden Sandkörner
Sich
An den Wassern
Satt trinken
Soll
Die Erde
Ihre endlosen Monotonien
Eintauschen
Gegen alle Grün Töne
Die nur
Ein großer Maler
Mit seinem Pinsel
Zaubern kann
Sollen
Die Sorgen
Der Mütter
Dieser Erde
Zu Ende gehen
Sollen
Die Fabriken
Mit
Ihren
Todbringenden Waffen
Sich
Ins
Innerste
Der Erde
Verkriechen
Soll
Das Blut
In den Adern
Weiter leben
Sollen
Die
Die
„Wir“
Statt
„Ich“
Sagen
Niemals sterben
Sollen
Die Tränen versiegen
Komm
Öffne
Den Wassern
Die Schleusen
Öffne sie
Ihnen
Mit
Verstand
Und
Dann
Sollen
Die herzigen Kinder
Mit
Bloßen Füßen spielen
Sollen
Sie
Nur
Lachen
Und
Singen
Sollen
Die Vögel
Auf
Den Ästen
Ihnen
Dabei
Gesellschaft leisten
Komm
Öffne
Den Wassern
Die Schleusen
Öffne sie
Ihnen
Mit
Verstand
Halte sie
Nicht mehr
Auf
Die
Geht
Die Luft aus
In
Diesem Sumpf
Öffne
Deine Augen
Öffne
Den Wassern
Die Schleusen
Und
Dann
Sollen
Die
Die kurz
Vor
Ihrem
Letzten Atemzug stehen
Dir
Bei
Deinem
Letzten Atemzug
Die Hand reichen können
Komm
Öffne
Den Wassern
Die Schleusen
Öffne
Sie
Ihnen
Mit Verstand
Boppard, März 1989